Maria Le

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Gesellschafterstreitigkeiten lösen mit Anwalt

Gesellschafterstreitigkeiten: Wie sie erfolgreich und effektiv zu lösen sind

Gesellschafterstreitigkeiten beginnen oft als kleine Meinungsverschiedenheit. Schnell können sie jedoch zu einer intensiven Auseinandersetzung werden, die nicht nur alle Beteiligten zeitlich, monetär und emotional belastet. Ohne einen versierten Anwalt können sie vor allem auch dazu führen, dass die Existenz der Gesellschaft in ihrem Kern bedroht wird und damit letztlich die Anteile aller Gesellschafter wertlos werden. 

Das Wichtigste in Kürze 

  • Gesellschafterstreitigkeiten: Klein beginnend, schnell eskalierend, mögliche schwere Folgen.
  • Auslöser: Wertevorstellungen, persönliche Konflikte, Strategiedifferenzen, Finanzdifferenzen.
  • Folgen: Verlust von Aufträgen, negative Geschäftsentwicklung, Rufschädigung, Zeit- und Kostenverlust.
  • Prävention: Klare Verhältnisse, Zieldefinition, Gesellschaftervertragsregelungen, regelmäßiger Austausch.
  • Lösung: Mediation, Schiedsverfahren, außergerichtliche und gerichtliche Einigungen.

Gesellschafterstreit: Definition und Bedeutung

Gesellschafter einer GmbH üben die Kontrolle zentraler Entscheidungen des Unternehmens aus und halten ihre jeweiligen Geschäftsanteile. Ihre Motivation und Ihr Streben ist es, das Unternehmen langfristig zu prägen und wirtschaftliche Erfolge zu erzielen. Umso schlimmer sind die Auswirkungen, wenn es unter den einzelnen Gesellschaftern zu sogenannten Gesellschaftsstreitigkeiten kommt.

Gesellschafterstreitigkeiten: Definition

Bei Gesellschafterstreitigkeiten handelt es sich um Streitigkeiten zwischen zwei oder mehreren Gesellschaftern eines Unternehmens. Meist ist der Streitfall sehr komplex und eine Klärung ohne rechtlichen Beistand nicht mehr möglich. Die Ursachen für einen Gesellschafterstreit können in unterschiedlichen Ausgangssituationen wie etwa in abweichenden Wertevorstellungen, persönlichen Konflikten oder beispielsweise in finanziellen Meinungsverschiedenheiten begründet sein.

Die Folgen von Gesellschafterstreitigkeiten für Unternehmen

Für ein Unternehmen, aber auch für betroffene Gesellschafter, können Gesellschafterauseinandersetzungen schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Je nach Intensität und Dauer des Streits drohen schwerwiegende wirtschaftliche als auch reputationsbezogene Folgen für die Firma. Im schlimmsten Fall muss das Unternehmen Insolvenz beantragen.

Ausschluss eines Gesellschafters - Anwalt

Mögliche Ursachen von Gesellschafterstreitigkeiten: Jeder Fall ist individuell

Ein Gesellschafterstreit ist keine Seltenheit. Mit der Zeit wandeln sich die Vorstellungen der Gesellschafter, wobei die Motive individuell und vom Einzelfall abhängig sind. Streitigkeiten und Konflikte in der Gesellschaft können durch viele unterschiedliche Situationen ausgelöst werden.

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Unterschiedliche Wertevorstellungen

Mit der Zeit findet eine Veränderung der Wertevorstellungen bei den einzelnen Gesellschaftern statt. Einige möchten beispielsweise das Portfolio erweitern und dafür auf externe Ressourcen zugreifen, andere hingegen vertreten die Meinung, dass keine Fremdleistung in Anspruch genommen werden sollte.

Hinsichtlich verschiedener Wertevorstellungen existieren viele mögliche Szenarien, wobei gerade dieser Bereich bei vielen Geschäftsführern sehr kritisch betrachtet wird, da hier das Ansehen und der Auftritt des Unternehmens betroffen sind.

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Persönliche Konflikte

Persönliche Konflikte und Auseinandersetzungen unter den Gesellschaftern sind sehr heikel und können vielfältiger Natur sein.

Ein Streitpunkt ist etwa, wenn sich ein Gesellschafter Geschäftsführer entgegen einer getroffenen Absprache nicht aus dem operativen Leitungsgeschäft zurückziehen möchte, um einem jüngeren Nachfolger Platz zu machen.

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Unterschiedliche Vorstellungen bezüglich der Unternehmensstrategie

Oft entwickeln sich die Vorstellungen über die Strategien für das Unternehmen im Laufe der Jahre auseinander. Unterschiedliche Aspekte und Mentalitäten der einzelnen Gesellschafter hinsichtlich einer weiteren Entwicklung der Firma treffen aufeinander und bilden Konfliktpotential.

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Finanzielle Differenzen

Ein weiterer häufiger Auslöser für einen Gesellschafterstreit sind gegenseitig empfundene Missverhältnisse bei der Gewinnverteilung. Sobald sich eine Partei benachteiligt fühlt, können finanzielle Differenzen schnell zu einem großen Streitthema werden.

Auswirkungen bei einem Gesellschafterstreit: Diese Fälle gilt es zu vermeiden

Gesellschafterstreitigkeiten können weitreichende Folgen für ein Unternehmen nach sich ziehen. Aus diesem Grund gilt es, die nachfolgenden Szenarien auf alle Fälle zu vermeiden.

1

Verlust von Aufträgen, Kunden und Partnern

Indem sich die zerstrittenen Gesellschafter auf die Auseinandersetzung konzentrieren, leidet der Fokus für das Heranziehen neuer Aufträge und Kunden. Auch die Beziehung zu wichtigen Partnern kann schnell negativ beeinträchtigt werden. Als Folge drohen wirtschaftliche Einbußen für das komplette Unternehmen.

2

Negative Geschäftsentwicklung

Eine Gesellschafterstreitigkeit wirkt sich fast immer negativ auf die Geschäftsentwicklung aus. Wichtige Ressourcen werden anstatt für die Entwicklung des Unternehmens für die Beilegung und Schlichtung der Streitigkeiten gebunden, aber auch Aspekte wie die negative Außenwirkung führen zu einer Verschlechterung der Unternehmensentwicklung.

3

Rufschädigende Auswirkungen

Eine Gesellschafterstreitigkeit hat oft weitreichende Auswirkungen. Meist ist es unvermeidbar, dass die Streitigkeiten nach außen dringen. Stakeholder wie Banken, Lieferanten, Mitarbeiter und Geschäftspartner erfahren von den innerbetrieblichen Differenzen, das Ergebnis ist eine Rufschädigung für das Unternehmen.

4

Kosten und Zeitverlust

Indem sich die einzelnen Gesellschafter und Geschäftsführer auf den Streit und die Beilegung konzentrieren, geht wichtige Zeit für interne Abläufe und Geschäfte verloren. Neben dem Zeitverlust müssen zudem Kosten für einen möglichen Rechtsstreit einkalkuliert werden, welche die Bilanz negativ beeinflussen.

Prävention von Gesellschafterstreitigkeiten: Mit Wollring Law die Situation frühzeitig erkennen und Ziele definieren

Gesellschafterversammlung (1)

Eine wichtige Rolle bei einer Gesellschafterstreitigkeit spielen die einzelnen Verhältnisse der Gesellschafter zueinander. Entscheidend ist die Position als Gesellschafter. In der Regel verfügen Mehrheitsgesellschafter über mehr Spiel- und Handlungsräume innerhalb der Firma als andere Gesellschafter. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Minderheitsgesellschafter keine Rechte haben. Auch sie verfügen über gewisse Rechte, welche notfalls per Gericht durchgesetzt werden müssen.

Eindeutig formulierte Ziele

Um ein bestmögliches Ergebnis in einem Gesellschafterstreit zu erreichen, ist es wichtig, zunächst die genauen Ziele zu definieren. Mögliche Varianten und Fragestellungen sind beispielsweise:

  • Gibt es zu schützende Rechte oder Patente, welche keinem der Gesellschafter zugesprochen werden sollen?
  • Ist geplant, dass die Gesellschaft übernommen wird?
  • Soll ein Gesellschafter abberufen werden?
  • Wie sieht die finanzielle Lage aus? Ist ein günstiger Austritt das Ziel?

Nur, wenn die Ziele klar definiert sind, lassen sich diese, notfalls auch vor Gericht, erreichen. In unserer Kanzlei fokussieren wir uns gemeinsam mit Ihnen auf die Formulierung klarer und deutlicher Ziele. Gemeinsam erörtern wir die Handlungsmöglichkeiten und zeigen Ihnen Ihre rechtlichen Spielräume.

Klärendes Erstgespräch vereinbaren

Vereinbaren Sie ein klärendes Erstgespräch mit Dr. Moritz Wollring, um Ihren Gesellschafterstreit für Sie vorteilhaft zu lösen.

Vorbeugemaßnahmen eines Gesellschafterstreits

Einige wichtige Maßnahmen sollten bereits ergriffen werden, bevor es zu einem Gesellschafterstreit kommt. Hierzu zählen unter anderem:

Eindeutige Regelungen im Gesellschaftervertrag:

Vor allem finanzielle Streitthemen, wie etwa die Höhe einer Abfindung bei Ausscheiden aus der Gesellschaft, aber auch andere wichtige Punkte lassen sich frühzeitig in einem Gesellschaftsvertrag regeln.

Regelmäßiger Austausch der einzelnen Gesellschafter:

Regelmäßige Kommunikation kann viele Konfliktherde bereits frühzeitig ersticken. Gemeinsam kann nach einer Lösung gesucht werden, die für alle beteiligten Parteien akzeptabel ist.

Etablierte Konfliktlösungsmechanismen:

Bereits zahlreiche Unternehmen haben Konfliktlösungsmechanismen etabliert. Eine Möglichkeit ist ein unparteiischer Ombudsmann, welcher bei Streitigkeiten kontaktiert werden kann. Weitere Optionen sind regelmäßige Pflichtschulungen im Bereich Konfliktmanagement und Konfliktlösung.

Kostbare Zeit sinnvoll nutzen

Zeit ist bei allen gesellschaftsrechtlichen Streitigkeiten das kostbarste Gut. Vor allem, wenn sich der Streit in die Länge zieht, wirkt sich das negativ auf alle Beteiligten aus. Im schlechtesten Fall wird die Unternehmung in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder komplett gelähmt. Findet sich zwischen den Gesellschaftern kein einheitlicher Konsens, wirkt sich das Ganze früher oder später auf die Geschäftsführer und somit auf den operativen Bereich aus.

Daher ist es umso wichtiger, einen Anwalt hinzuzuziehen, sobald sich eine Gesellschafterstreitigkeit abzeichnet. Spätestens, wenn erste Warnzeichen vorhanden sind, dass Unklarheiten ohne Hilfe von Außen nicht beseitigt werden können, ist ein rechtlicher Beistand unabdingbar. Mit einem Fachanwalt lassen sich Lösungen herbeiführen, um den Streit zu schlichten.

Möglichkeiten zum Lösen von Gesellschafterstreitigkeiten mit Wollring Law

Um Gesellschafterstreitigkeiten wirtschaftlich sinnvoll zu lösen, nutzen wir wirksame Mittel.

Mediation der beteiligten Parteien


Das Einschalten eines Mediators ist vor allem in den Anfängen einer Streitigkeit sinnvoll. Ein erfahrener Mediator kann in Gesprächen Missverständnisse aufdecken und klären. Im Idealfall kann im weiteren Verlauf auf ein Schiedsgericht oder Verfahren vor einem ordentlichen Gericht verzichtet werden.

Schiedsverfahren


Um Zeit und Kosten zu sparen, wird häufig ein Schiedsgericht zur Streitbeteiligung hinzugezogen. Für ein schiedsgerichtliches Verfahren ist eine wirksame Schiedsklausel im Gesellschaftsvertrag erforderlich. Das Schiedsverfahren ähnelt einem staatlichen Gerichtsverfahren und endet mit einem Schiedsspruch, welcher dem eines rechtskräftigen Gerichtsurteils entspricht.

Außergerichtliche Einigung


Außergerichtliche Einigungsmöglichkeiten sind immer einer gerichtlichen Lösung vorzuziehen. Neben Kosten spart eine außergerichtliche Einigung in der Regel auch viel Zeit und schont die Nerven aller Beteiligten.

Gerichtliche Einigung


Sind im Gesellschaftervertrag keine eindeutigen Regelungen definiert, bleibt oft nur der Gang vor Gericht. Dort kann beispielsweise eine Ausschlussklage oder die Zwangsabtretung von Geschäftsanteilen geregelt werden.

Zufriedenstellender Abschluss durch präventive Mediation

Fazit: Als Ziel eine wirtschaftlich sinnvolle Trennung erarbeiten

Kommt es zu keiner schnellen Einigung, kann ein Gesellschafterstreit schnell weitreichende Folgen nach sich ziehen. Daher sollten unbedingt im Vorfeld präventive Maßnahmen wie beispielsweise das Festlegen bestimmter Regelungen und Absprachen in einem Gesellschaftervertrag dokumentiert werden.

Ist dennoch ein Konflikt zwischen einzelnen Gesellschaftern ausgebrochen, sollten Sie auf alle Fälle frühzeitig eine professionelle Beratung annehmen, um die Gesellschafterstreitigkeiten schnellst- und bestmöglich zu lösen. Das Ziel aller Beteiligten sollte stets im Sinne des Unternehmens liegen und der Frieden wieder hergestellt werden.

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Maria Le

Über die Autorin

MARIA LE

Rechtsanwältin

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