Legitimation und Ziele des Rechts der Gesellschafterdarlehen

Legitimation und Ziele des Rechts der Gesellschafterdarlehen

HRN 2015, 56

Die Legitimation und die Methodik der Sonderbe-handlung von Gesellschafterdarlehen in der Krise der Gesellschaft sind die Kernfragen des Fremdfi-nanzierungsrechts. Das MoMiG hat diesen Fragen eine neue Dimension verliehen. Obschon seit Inkraft-treten des MoMiG mittlerweile sechs Jahre vergangen sind, sind diese Fragen noch immer nicht abschließend geklärt.

Um sie zu beantworten, nähert sich ihnen der Autor in dem vorliegenden Beitrag mit einem kombinatorischen Ansatz: Mittels einer Mi-schung aus zivilrechtlichen, verfassungsrechtlichen und rechtsökonomischen Aspekten wird neben der Behandlung der Frage nach der Rechtmäßigkeit des Regelungskomplexes des Rechts der Gesellschafterdarlehen auch dessen Zielsetzung und Wirkungsweise grundlegend hinterfragt und weiterentwickelt.

Das Ergebnis ist ein Vorschlag für ein Regelungssystem, das Gläubiger vor den Risiken von Gesellschafter-fremdfinanzierungen mit Hilfe eines anreiztechni-schen und präventiven Mechanismus schützt, anstelle sich – wie gegenwärtig – auf repressive Sanktion im Insolvenzfall zu beschränken.