Haftung von Steuerberatern: So können Sie nachhaltig Ihre Probleme lösen

Aufgaben und Pflichten eines Steuerberaters

Um zu verstehen, warum Fehler in der Steuerberatung so gravierend sein können, ist es wichtig, die grundlegenden Aufgaben und Pflichten eines Steuerberaters zu kennen. Hier sind die wesentlichen Aspekte:

1. Umfassende Beratung zu Steuerrechtsfragen: Ein Steuerberater muss umfassend zu allen relevanten Steuerrechtsfragen beraten, da die Komplexität des Steuerrechts für Laien schwer zu durchdringen ist.

2. Eigenverantwortliche Tätigkeit: Die Tätigkeit eines Steuerberaters erfordert Eigenverantwortung und gewissenhafte Erledigung der übertragenen Aufträge.

3. Regelmäßige Fortbildung: Steuerberater sind verpflichtet, sich regelmäßig fortzubilden, um immer auf dem neuesten Stand der Gesetzgebung und Rechtsprechung zu sein.

4. Beratung, Vertretung und Unterstützung in steuerlichen Angelegenheiten: Steuerberater beraten, vertreten und unterstützen ihre Mandanten in allen steuerlichen Angelegenheiten, sodass diese sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.

5. Verpflichtung zur Verschwiegenheit: Steuerberater sind zur Verschwiegenheit verpflichtet und müssen alle Informationen ihrer Mandanten vertraulich behandeln.

Doch was geschieht, wenn ein Steuerberater diese Pflichten nicht erfüllt? In solchen Fällen besteht die Möglichkeit, dass Mandanten Schadensersatzansprüche gegen ihren Steuerberater stellen. Die Haftung des Steuerberaters ermöglicht es, bei nachgewiesenen Pflichtverletzungen finanzielle Kompensation zu fordern. Hierbei ist jedoch eine klare Beweislage entscheidend.

Typische Fehler und deren Folgen

Es gibt eine Reihe typischer Fehler, die Steuerberater machen können, und die Folgen für Ihr Unternehmen können schwerwiegend sein. Diese Fehler können gravierende Auswirkungen auf den Mandanten haben und zu haftbaren Verletzungen führen. Hier sind einige der häufigsten Fehler und ihre potenziellen Auswirkungen:

1. Fehlerhafte Beratung: Kann zu hohen Bußgeldern, Strafen oder anderen finanziellen Nachteilen führen. Eine falsche Beratung kann sogar dazu führen, dass Mandanten zu viel Steuern zahlen oder unbewusst ein Steuerdelikt begehen.
2. Fehler in der Steuererklärung: Kann zu Prüfungen und zusätzlichen Steuerzahlungen führen – Fehler, die durch einen kompetenten Steuerberater vermieden werden sollten.
3. Unzureichende Ermittlung des Sachverhalts: Kann zu negativen steuerlichen Konsequenzen für den Mandanten führen. Schäden können auch dadurch entstehen, dass auf Steuereinsparmöglichkeiten im Steuerrecht nicht hingewiesen wurde oder Steuervorteile nicht genutzt wurden.
4. Fristversäumnisse: Zu den häufigsten Fehlern von Steuerberatern gehören Fristversäumnisse, die für den Mandanten teuer werden können. Beispiele hierfür sind:
   • Unvollständig oder nicht rechtzeitig eingereichte Unterlagen durch den Steuerberater
   • Missachtung gesetzlicher Vorschriften oder unterlassene Beratung
   • Handwerkliche Fehler oder Nichteinhaltung von Fristen

Wann haftet ein Steuerberater?

Die Haftung eines Steuerberaters ist ein entscheidender Aspekt, wenn es darum geht, mögliche Schäden für Ihr Unternehmen zu kompensieren. Grundsätzlich haften Steuerberater dann, wenn sie gegen die Pflichten des Vertrages zwischen ihnen und ihren Mandanten verstoßen. Dies beinhaltet schadensersatzpflichtige Pflichtverletzungen nach den Grundsätzen der §§ 280 ff. BGB.

Ein Steuerberater kann haftbar gemacht werden, wenn er seine Beratungspflicht verletzt oder falsche Empfehlungen gibt. Dies kann auch der Fall sein, wenn durch sein Verschulden eine Steuerhinterziehung begangen wird. Interessant ist, dass ein Steuerberater nicht davon ausgehen kann, dass ein Mandant mit steuerlichen Vorkenntnissen die Rechtswidrigkeit einer Handlung hätte erkennen können – die Verantwortung liegt also klar beim Berater. In solchen Fällen spricht man von Steuerberaterhaftung.

Ein aktuelles Beispiel für die Komplexität von Haftungsfragen und Haftungsfälle ist die Rolle von Steuerberatern während der Corona-Krise, speziell bei der Antragsstellung für Corona-Hilfen. Hier waren Steuerberater als prüfende Dritte tätig und könnten für fehlerhafte Anträge haftbar gemacht werden, was ein gewisses Risiko darstellt.

Es ist also von größter Bedeutung, dass Steuerberater ihre Pflichten ernst nehmen und Mandanten darauf bestehen können, dass ihre Rechte gewahrt bleiben.

Verjährungsfristen bei Haftungsansprüchen

Wichtig zu wissen ist, dass Haftungsansprüche gegen Steuerberater nicht unbegrenzt geltend gemacht werden können – es gibt Verjährungsfristen, die im Auge behalten werden müssen, um mögliche Ansprüche nicht zu verlieren. Diese Fristen waren früher im § 68 StBerG geregelt, doch jetzt gelten die Verjährungsvorschriften des BGB. Die Frist beginnt nach § 199 BGB mit dem Ende des Jahres, in dem der Anspruch entstanden ist und der Mandant von den Umständen Kenntnis erlangt hat.

Generell beträgt die Verjährungsfrist drei Jahre. Sie kann jedoch in bestimmten Fällen auf bis zu zehn Jahre verlängert werden, unabhängig von der Kenntnis des Mandanten. Dies bedeutet, dass die maximale Verjährungsfrist theoretisch bis zu elf Jahre dauern kann, wenn der Anspruch beispielsweise im Januar eines Jahres entsteht und die Verjährung erst mit dem Ende desselben Jahres beginnt.

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